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Ab 2025 wird das ESG-Reporting für tausende Unternehmen zur Pflicht – auch für solche, die Nachhaltigkeitsberichte bisher buchstäblich nicht auf dem Schirm hatten. Denn während sich in Großunternehmen ganze Compliance-Abteilungen darum kümmern, ist in manchem mittelständischen Betrieb nicht einmal klar, was die drei ominösen Buchstaben bewirken und wer zuständig ist. Ein klarer Fall für intelligente Technologie!
Environmental, Social, Governance – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – das sind die drei Nachhaltigkeits-Kriterien, um die sich die ESG-Reports drehen. Dahinter steckt viel mehr als der Versuch, das eigene Image durch verantwortungsbewusstes Handeln aufzupolieren: EU-weit sind Kapitalgesellschaften dazu verpflichtet, bestimmte Mindeststandards einzuhalten. Dazu gehören neben Energieeffizienz, Umwelt- und Artenschutz oder Recycling auch menschenwürdige Arbeitsbedingungen sowie die Sicherheit entlang der gesamten Lieferkette. Wer die Standards nicht einhält, riskiert neben Bußgeldern auch den Verlust von Aufträgen.
Da keine EU-weite "ESG-Polizei" die Nachhaltigkeit von Unternehmen kontrolliert, müssen diese selbst nachweisen, wie verantwortungsbewusst sie handeln – mittels regelmäßiger Berichte mit standardisierten Kennzahlen und nachvollziehbaren Angaben. Genau das bereitet manchen Mittelständlern Kopfzerbrechen: Wo sollen diese Zahlen auf einmal herkommen, wenn sie bisher noch nie erhoben wurden? Spezielle Tools und automatisiertes Reporting hat die Hälfte der Unternehmen laut einer Studie noch nicht im Einsatz. Also werden die Nachhaltigkeits-Kennzahlen mit vorhandenen Tools – oft manuell in Excel-Dateien – zusammengetragen. Und das ist nicht besonders nachhaltig.
Ein systematisches ESG-Reporting muss also her: Es spart Zeit, hält Mitarbeitende nicht von ihrer eigentlichen Arbeit ab und vermeidet Fehler. Gleichzeitig bezieht es sämtliche Abteilungen und Geschäftsprozesse ein, sorgt für eine hohe Datenqualität und stellt die Einhaltung aller Standards und Fristen sicher. Klingt verlockend – und nach Aufwand: ein ganz neues System implementieren, Schnittstellen schaffen, Prozesse klären. Doch es geht auch ohne großes Projekt. Der Schlüssel liegt im geschickten und sinnvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).
Die sogenannte CSRD-Richtline der EU (Corporate Sustainability Reporting Directive) wurde 2024 durch ein entsprechendes Umsetzungsgesetz in Deutschland wirksam. Dadurch sind bisherige Berichtspflichten (z. B. §289b HGB) neu geregelt worden. Einen ESG-Bericht müssen ab 2025 alle Kapitalgesellschaften abgeben, die laut aktuellem §267 HGB als "groß" gelten und zwei dieser drei Kriterien erfüllen:
> 250 Beschäftigte
> 25 Mio. Euro Bilanzsumme
> 50 Mio. Euro Umsatzerlöse
Das betrifft schätzungsweise rund 50.000 Unternehmen in der EU, von denen viele erstmalig einen ESG-Bericht erstellen müssen.
Wie in vielen Bereichen erweist sich auch bei der Nachhaltigkeits-Berichterstattung KI als echter Gamechanger. Die größte Stärke der Technologie liegt nicht etwa im Formulieren von Berichten, sondern in der Bereitstellung der notwendigen Daten.
Wer KI fürs automatisierte Reporting nutzt, gehört zu den Vorreitern: Nur neun Prozent der Finanzabteilungen, sieben Prozent der HR-Abteilungen und ein Prozent der Geschäftsführungen setzen bereits auf Künstliche Intelligenz. Das hat der Branchenverband bitkom im Digital Office Index 2024 erhoben. Dabei verblüffen nicht nur die Geschwindigkeit und Effizienz, mit der die KI riesige Datenmengen analysiert. In vielerlei Hinsicht lässt die Technologie Excel-Tabellen wie Rechenschieber erscheinen.
Intelligente Datenkonsolidierung und -erhebung: Ein intelligentes Tool verarbeitet nicht nur Daten – es konsolidiert Informationen, lernt bei der Erhebung von Unternehmensdaten sowie Webinhalten dazu und macht Vorschläge zur Steigerung der Datenqualität.
Verbesserte CO2-Bilanzierung: Eine analytische KI extrahiert, analysiert und kategorisiert Umweltdaten aus verschiedenen Quellen – vom Stromzähler im Werk bis zum Lieferschein. So entstehen CO2-Bilanzen auf Knopfdruck statt in tagelanger, fehleranfälliger Rechnerei.
Frühzeitige Risikoerkennung: Hochentwickelte KI-Algorithmen erkennen Muster in Daten verschiedenster Herkunft – und auffällige Abweichungen. Standorte mit hohem Verbrauch oder "Ausreißer" in der Lieferkette werden rechtzeitig sichtbar.
Automatisierte Routineaufgaben: Das KI-basierte Reporting nimmt den Mitarbeitenden in kürzester Zeit einen Großteil der Fleißarbeit ab. Mit jedem Durchgang sammelt die analytische KI wertvolle Erfahrung, welche in die Reporting-Prozesse einfließen und die Präzision noch steigern.
Eingebaute Qualitätssicherung: Mit der Zeit erkennt die Technologie Unregelmäßigkeiten, fehlerhafte Eingaben oder Verzögerungen bei Prozessen. So trägt die KI einen wichtigen Teil zur Qualitätssicherung bei.
Ein KI-basiertes ESG-Reporting lässt sich vergleichsweise schnell implementieren – und kann sich nachhaltig positiv auswirken. Denn die Erkenntnisse eines intelligenten Reporting-Tools beschränken sich nicht auf Kennzahlen für Umwelt- und Compliance-Berichte, die Reputation und Vertrauen stärken. Die Datenanalysen lassen sich für das Risikomanagement ebenso nutzen wie für die Optimierung von Prozessen. Sie können aufzeigen, wo Kosteneinsparungen möglich sind und welche vertrieblichen Maßnahmen momentan erfolgreich sind. Das Echtzeit-Reporting schafft auf vielen Ebenen die Grundlage für datengetriebene Entscheidungen und kann sogar Innovationen für neue Geschäftsmodelle und Produkte befeuern.
Wer Nachhaltigkeits-Berichte bisher als lästige Pflicht angesehen hat oder damit ab 2025 beginnen muss, wird überrascht sein, was KI-gestütztes Reporting bewirkt: Es fasst Daten aus dem ganzen Unternehmen augenblicklich zu validen Kennzahlen zusammen – und liefert Erkenntnisse weit über Umwelt- und Compliance-Aspekte hinaus. Gerade mittelständische Unternehmen können zum intelligenten ESG-Reporting als Fazit ziehen: einfach schlau gelöst.
Für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeits-Berichterstattung auf- oder ausbauen wollen, bieten wir spezielle Workshops an: Gemeinsam mit erfahrenen Consultants erarbeiten die Teilnehmenden in kürzester Zeit eine ESG-Strategie und machen das Unternehmen fit für alle weiteren Schritte – inklusive KI-gestütztem Reporting.
Ob ESG-Reporting, Informationssicherheit oder Prozessoptimierung: Die digitale Transformation im Mittelstand hat viele Facetten. Als bedeutender Technologie- und Managed-Service-Provider berät Konica Minolta Unternehmen verschiedener Branchen zu Digitalisierungs-Strategien sowie dem Einsatz von fortschrittlichen Technologien.
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