Die Energie- und Emissionsdaten und damit die Energieeffizienz des Unternehmens stets im Blick: Das ist das Ziel von Daniela Rak, Head of ESG bei Konica Minolta. Dafür setzt sie auf ein Energiemanagementsystem und das eigene Reporting-Tool „ESG AI“. 

 

Welche Vorteile bringt ein Energiemanagementsystem und wie kann Künstliche Intelligenz die Berichterstattung erleichtern? ESG-Managerin Daniela Rak erklärt, wie zeitgemäßes Nachhaltigkeits-Reporting funktioniert und wie ESG AI von Konica Minolta für Transparenz ohne manuellen Aufwand sorgt. 

 

Was ist ein Energiemanagementsystem und warum habt ihr es eingeführt? 

Daniela Rak: Ein Energiemanagementsystem (EMS) ist eine strukturierte Methode, um den Energieverbrauch eines Unternehmens zu analysieren und auf dieser Basis Verbesserungsideen zu entwickeln. Es dient dazu, die Energieeffizienz zu erhöhen und CO2-Emissionen sowie Energiekosten zu senken. Wir erfüllen damit eine Anforderung des deutschen Energieeffizienzgesetzes (EnEfG). Unternehmen mit einem durchschnittlichen Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 7,5 Gigawattstunden pro Jahr sind verpflichtet, ein Energie- oder Umwelmanagementsystem einzurichten. Wir haben uns für das Energiemanagementsystem entschieden, da wir dabei mehr Verbesserungspotenziale für unser Unternehmen gesehen haben. Außerdem sind wir damit gut vorbereitet für die neuen Vorgaben für das Nachhaltigkeits-Reporting im Rahmen der CSRD-Richtlinie.  

 

Was macht ein gutes Energiemanagementsystem aus? 

Daniela Rak: Die Anforderungen an ein Energiemanagementsystem sind in der internationalen Norm ISO 50001 definiert. Das stellt sicher, dass die Energieeffizienz systematisch und laufend verbessert wird. Konica Minolta hat sich dieses Jahr durch eine unabhängige Prüfstelle, die DEKRA Certification GmbH, zertifizieren lassen. 

„Unser ESG AI integriert Datenströme aus unterschiedlichen Quellen und berechnet auf dieser Basis automatisch die relevanten Kennzahlen wie etwa CO2-Emissionen.“ 

Daniela Rak, Head of ESG Deutschland & Österreich bei Konica Minolta

Infografik zur Analyse der CO2-Emissionen von Konica Minolta. Sie zeigt die Entwicklung der CO2-Emissionen über das Jahr mit einem Liniendiagramm und Balkendiagramm für Scope 1, Scope 3 und gekaufte Energie. Weitere Diagramme stellen die CO2-Emissionen nach Kategorien und Lieferanten dar. Es gibt auch eine Kostenanalyse und eine Darstellung der CO2-Emissionen im Vergleich zum Umsatz.

Du bist bei Konica Minolta für das Thema Nachhaltigkeit in Deutschland und Österreich verantwortlich. Wie unterscheiden sich eure Zugänge in beiden Ländern? 

Daniela Rak: Tatsächlich sind wir aktuell nur in Deutschland zur Einführung des Energiemanagementsystems verpflichtet, aber wir haben es auf freiwilliger Basis auch in Österreich umgesetzt und haben uns auch für Österreich zertifizieren lassen. In beiden Ländern haben wir in kürzester Zeit Verbesserungspotenziale erkannt, wir sammeln in beiden Ländern die gleichen Daten und entwickeln auf dieser Basis Verbesserungsideen für mehr Energieeffizienz. 

 

Wie hat sich deine Arbeit als Nachhaltigkeitsmanagerin durch das Energiemanagementsystem geändert? 

Daniela Rak: Ich beschäftige mich deutlich intensiver mit Energie-Kennzahlen als bisher. Die Datenlage, auf deren Basis ich Entscheidungen treffen kann, ist heute viel fundierter. Ehrlich gesagt war ich überrascht, wie detailliert die Datenerhebung sein muss, um ein wirklich adäquates Bild der unternehmensweiten Energieeffizienz zu bekommen. Es reicht zum Beispiel nicht, einfach den jährlichen Stromverbrauch festzustellen, sondern wir mussten auch die genauen Energiequellen ausmachen, ebenso wie die zeitliche Entwicklung während des Jahres. All diese Daten zu bekommen war sehr herausfordernd. 

 

Konica Minolta hat mit ESG AI ein ESG-Reporting-Tool entwickelt, das ESG-Daten auf Knopfdruck zur Verfügung stellt und damit für KMU und Großunternehmen das Nachhaltigkeits-Reporting erleichtert. Verwendet ihr es auch intern? 

Daniela Rak: Ja, denn eine wichtige Erkenntnis aus dem Zertifizierungsprozess war für mich: Ein gutes Monitoring funktioniert nur mit den richtigen Tools. Man kann grundsätzlich alles auf Basis von Excel-Tabellen manuell berechnen, aber das ist unglaublich zeitaufwändig. Wir möchten möglichst viel automatisieren und auf einen Blick sehen, wie sich die CO2-Emissionen pro Standort im Zeitverlauf entwickeln. Dabei hilft Künstliche Intelligenz wie in unserem ESG AI. Dieses Tool integriert Datenströme aus unterschiedlichen Quellen und berechnet auf dieser Basis automatisch die relevanten Kennzahlen wie etwa CO2-Emissionen – und stellt sie in einem übersichtlichen Dashboard dar. Das ist eine große Erleichterung und schafft Transparenz in der Datenflut. 

 

Musst du sämtliche Daten händisch hochladen oder kann das Tool eigenständig auf Daten zugreifen? 

Daniela Rak: Der große Vorteil an ESG AI ist, dass es per Schnittstelle an das ERP-System eines Unternehmens angebunden werden kann. Wir sind gerade dabei, ESG AI auch bei uns final zu implementieren. Die Idee: Wenn zum Beispiel eine Rechnung des Stromversorgers per E-Mail hereinkommt, dann scannt das Tool die Rechnung, liest die Zahlen aus und verbucht den Stromverbrauch in Scope 1, also als direkt im Unternehmen verursachte Treibhausgasemissionen. Wenn wir eine Rechnung des Abfallentsorgers erhalten, liest ESG AI die Rechnung aus und verbucht es gleich in Scope 3, also als Emissionen in vor- oder nachgelagerten Bereichen. Das funktioniert alles automatisch und erspart sehr viel manuelle Arbeit. 

Infografik zur Verarbeitung von CO2-Daten mit Künstlicher Intelligenz (KI). Sie zeigt einen Prozessfluss, bei dem Rechnungen und CO2-Referenzdaten in das System eingegeben werden, welches durch analytische KI verarbeitet wird. Dies führt zu einer automatisierten Reporterstelleung, die Dashboards und CO2-Datenvisualisierungen beinhaltet.

Unnötige Bürokratie oder sinnvolle Nachhaltigkeitsmaßnahme: Wie empfindest du das Energieeffizienzgesetz und die Einführung eines Energiemanagementsystems? 

Daniela Rak: Nach der Einführung des Energiemanagementsystems und der erfolgreichen Zertifizierung kann ich sagen: Es war viel Mühe, aber die Mühe zahlt sich aus. Wir haben jetzt eine wirklich gute Datenbasis, um sinnvolle Verbesserungsideen ableiten zu können. Daran arbeiten wir derzeit: Maßnahmen für mehr Energieeffizienz und weniger Emissionen zu entwickeln und in unsere Geschäftsprozesse zu integrieren. 

KI-gestütztes ESG-Reporting 

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Infografik zum Thema „Umwelt - Scope 3“ mit verschiedenen Diagrammen und Kennzahlen zu CO2-Emissionen und Energieeffizienz. Es zeigt die Entwicklung der CO2-Emissionen über das Jahr, die CO2-Emissionen nach Scope-Kategorien, sowie die Kostenstellen und Kostenträger nach CO2-Emissionen. Die Diagramme beinhalten Balken- und Liniendiagramme und Tabellen, die die CO2-Werte in verschiedenen Bereichen darstellen.
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